Ein Schlaganfall passiert doch plötzlich. Kann man da überhaupt entsprechend vorbeugen?
Ja unbedingt!
Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.
Die Risikofaktoren, die zur Schädigung und Verstopfung der Blutgefäße führen, bestehen meistens schon über längere Zeit.
Das häufig sogar unbemerkt.
Eine Reduktion der Risikofaktoren senkt auch die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalles.
Welche Risikofaktoren kann man beeinflussen?
- Bluthochdruck
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Stress
- Ernährung (auch Alkohol)
- Cholesterinspiegel
- Carotisstenose (Einengung der Halsschlagader)
- Rauchen
Reichen die Umstellung auf eine gesündere Lebensweise aus oder sind Medikamente wirksamer?
Vorhofflimmern muss auf jeden Fall medikamentös behandelt werden. Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und zum Teil auch Diabetes können durch eine Umstellung des Lebensstiles: Ernährung, mehr Bewegung, weniger Alkohol und Stressabbau beeinflusst werden. Manchmal müssen diese Maßnahmen aber mit Medikamenten unterstützt werden.
Auf jeden Fall ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle sinnvoll!
Verringert die Senkung des Blutdruckes das Risiko?
Die Senkung des Blutdruckes (systolischen Wertes= erster Wert) um 10% reduziert das Risiko bereits um ein Drittel.
Inwiefern beeinflusst das Körpergewicht das Schlaganfallsrisiko?
Jedes Kilo mehr belastet Herz und Gefäße. Das Blut muss mit höherem Druck durch die Adern gepumpt werden. Gewichtsreduktion senkt den Blutdruck. Bei Diabetes spielt das viszerale Fett (Fett im Bauchraum, zwischen den Darmschlingen) eine wichtige Rolle. Dieses schüttet Stoffe aus, die den Zuckerhaushalt negativ beeinflussen.
Welchen Einfluss hat Bewegung?
Durch vermehrte Bewegung werden Fett ab- und Muskeln aufgebaut, die den Stoffwechsel ankurbeln.
Die Herzmuskulatur wird gestärkt, was sich günstig auf den Ruheblutdruck (zweiter Wert) auswirkt. Transport und Einbau von Zucker (Glukose) in die Körperzellen wird erhöht. Das führt zur Senkung des Blutzuckerspiegels im Blut. Bewegung wirkt sich auch günstig auf den Cholesterinspiegel aus.
Trotzdem ist es wichtig, diese Werte zu kontrollieren. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist medikamentöse Unterstützung sinnvoll.
Was ist eine Carotisstenose?
Damit ist eine Verengung der Halsschlagader gemeint. Bis zu 60% aller Schlaganfälle entstehen aufgrund einer Carotisstenose.
Kann man durch einen Stent (Dehnung) oder eine Operation der Halsschlagader ("auskratzen" der Ablagerungen) einen Schlaganfall verhindern?
Grundsätzlich ja, aber natürlich birgt jede Operation auch ein gewisses Risiko, ein Gerinnsel zu lösen. Das muss der betreuende Arzt entscheiden.
Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, sollten daher an erster Stelle die Vorbeugemassnahmen stehen.
Last but not least: Haben Sie viel Stress? Schlafen Sie schlecht?
Diesen Faktor sollte man auf keinen Fall unterschätzen.
Entspannungstraining, Massagen, Yoga, Sport, Achtsamkeit, Rituale, tun Sie sich was Gutes... .
Es gibt viele Möglichkeiten hier einen positiven Einfluss zu leisten.
Wichtig ist, sich der Ursache bewusst zu werden.
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