...und ich weiß wovon ich rede... .
Es war in den Jahren 2015 bis ungefähr 2017, rund um unseren Umzug aus Paris...eine sehr intensive, stressige Zeit...vielleicht war das auch der Auslöser, aber egal... .
- Im September mit Winterjacke und Socken unter der Bettdecke verkriechen und nicht mehr aufstehen wollen, ich kenne das.
- In einem Jahr 10 kg zunehmen, ohne dass man irgendwas in seinem Leben verändert hat, auch das ist mir leider vertraut.
- Lustlosigkeit, Verstopfung, Dünnhäutigkeit, Antriebslosigkeit mit Ach und Krach seinen Alltag bewältigen können, merken, dass etwas nicht stimmt, aber nicht wissen warum und sich auch nicht ernst genommen fühlen, auch das musste ich erleben:
"Du bist eine Frau über 40. Damit musst Du Dich abfinden."
Ich kenne aber meinen Körper und spürte: Irgendetwas stimmt mit mir nicht.
Als ich dann auf die harmlose Frage eines Patienten, wie es mir ginge, einfach in Tränen ausgebrochen bin, wusste ich..
...ich muss etwas unternehmen!!
Nach einer Blutuntersuchung von einer befreundeten Ärztin war endlich ein Verdacht da:
Eine chronische Schilddrüsenentzündung.
Wobei: Der TSH-Wert war etwas erhöht, das T3 und T4 Hormon waren noch in der Norm, also nicht einmal besonders auffällig und trotzdem hatte ich schon das volle Programm an Symptomen.
Die Ultraschalluntersuchung bestätigte dann aber die Vermutung.
Was kam dann?
Der Klassiker, die Verschreibung von Schilddrüsen/T4 Hormonen.
Und dafür bin ich der Medizin wirklich dankbar.
Nach einem anfänglichen "Gefühls-Auf-und-Ab":
Ich muss jetzt Tabletten schlucken und etwas ist in mir nicht in Ordnung, über ein neuerliches Durcheinander der Hormone bei der Einnahme, bin ich jetzt wieder ICH!!
Was heißt wieder ICH-Sein?
- Nach der Tabletteneinnahme am Morgen muss man eine halbe Stunde warten bis man essen und trinken kann.
- Ich spüre sogar, wie sich der Motor meines Stoffwechsels wieder einschaltet.
- Ich habe wieder Energie, Kraft und Ideen, ach ja, meine Panikattacken hatte ich auch schon lange nicht mehr (auch das war ein Resultat der Schilddrüsenunterfunktion).
- Ich bin psychisch stabil und habe Freude am Leben.
- Ich habe mein Gewicht einigermaßen unter Kontrolle.
- Jetzt weiß ich auch, dass Diäten und Fasten nicht gut für mich und meine Schilddrüse sind und achte auf einen ausgewogenen Glukosespiegel.
Warum schreibe ich so etwas Persönliches?
- Weil ich Mut machen möchte.
- Weil ich aufklären möchte.
- Nicht jede/r, der dick ist, ist undiszipliniert und unsportlich. Oft steht ein starker Leidensdruck dahinter.
- Weil ich mit 50 noch immer keine Wechselbeschwerden habe und finde, dass man ernst genommen werden muss.
Was weiter?
Es geht mir jetzt zwar gut, aber ich möchte mehr darüber wissen und werde euch auch gerne meine Erfahrungen und Erkenntnisse weitergeben.
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Waltraud (Samstag, 21 Oktober 2023 15:14)
Ja, auch ich muss seit der Schilddrüsen-op 1997 die Tabletten Thyrex nehmen ,um die fehlenden Schilddrüsenhormone zu ersetzen. Hatte aber das große Glück von Anfang an gut auf die Hormongabe zu reagieren. Null Probleme wegen Gewichtszunahme noch Antriebslosigkeit oder was es sonst noch für Nebenwirkungen geben könnte. Einmal jährlich zur Kontrolle bzgl.TSH-wert etc. Passt eigentlich seit Jahren. War irgendwie selbstverständlich für mich. Aber jetzt sehe ich, dass es auch anders sein hätte können. Jedenfalls freue ich mich, liebe Michi, dass auch du das in den Griff bekommen hast.